Signale

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Signale

Allgemeines link symbol

Ein Signal ist einer messbaren physikalischer Größe (z.B. Spannung) eine Information zuordnet. Dabei ändert sich im Allgemeinen der Betrag als Funktion der Zeit.

Kontinuierliche und diskrete Signale link symbol

Analogsignal link symbol

Ein Analogsignal ist im Rahmen der Signaltheorie eine Form eines Signals mit stufenlosem und unterbrechungsfreiem Verlauf. Ein Analogsignal wird als glatte Funktion beschrieben und es lässt sich damit beispielsweise der zeitlich kontinuierliche Verlauf einer physikalischen Größe wie der Schalldruck in Form eines analogen Audiosignals beschreiben. Der Wertebereich eines Analogsignals wird als Dynamikumfang bezeichnet.

Im Gegensatz zu einem Digitalsignal weist ein Analogsignal einen stufenlosen und beliebig feinen Verlauf auf und kann im Dynamikbereich theoretisch unendlich viele Werte annehmen. Bei realen physikalischen Größen ist die Auflösung allerdings durch Störungen wie das Rauschen oder durch Verzerrungen begrenzt.

Wert- und zeitkontinuierliches Signal
Wert- und zeitkontinuierliches Signal

Bei einem Analogsignal spricht man auch von einem Signal, das wert- und zeitkontinuierlich ist.

Zeitdiskrete Signale link symbol

Ein zeitdiskretes Signal kann als Folge \(x[n]\) von reellen Zahlen mit \(n \in \mathbb{N}\) beschrieben werden. Der Index \(n\) stellt die normierte Zeitvariable dar, welche auf die Abtastrate normiert ist. Üblicherweise erfolgt die Abtastung zu konstanten Abständen.

Wertkontinuierliches und zeitdiskretes Signal
Wertkontinuierliches und zeitdiskretes Signal

Hier spricht man von einem Signal, das wertkontinuierlich und zeitdiskret ist. Die Darstellung wird im englischen oft als Stem- oder Lollipop-Graph bezeichnet. Die Werte zwischen den diskreten Abtastzeitpunkten sind nicht 0 sondern undefiniert.

Wertdiskrete Signale link symbol

Digitale Systeme nutzen AD- und DA-Wandler um Analogsignale in digitale Werte zu wandeln. Bei dieser Quantisierung wird das wertkontinuierliche Signal einer Quantisierungsstufe von aneinandergrenzender Intervalle endlicher Zahl zugewiesen.

Wertdiskretes und zeitkontinuierliches Signal
Wertdiskretes und zeitkontinuierliches Signal

Bei diesem Plot ist die Zeit kontinuierlich, die möglichen Werte hingegen diskret. Der nächste Plot zeigt ein Signal, das wert- und zeitdiskret ist.

Wert- und zeitdiskretes Signal
Wert- und zeitdiskretes Signal

Während sich zeitkontinuierliche Signale nur als Funktion darstellen lassen kann man bei zeitdiskreten Signalen auch eine Folge angeben. Im obigen Beispiel wäre dies:

$$x[n]=(\ldots,\ 0,\ 3,\ 3,\ 2,\ 0,\ {-1},\ \underline{0},\ 2,\ 4,\ 3,\ 1,\ 0,\ 0,\ \ldots)$$

Um die Position des Index 0 zu markieren wird der entsprechende Wert unterstrichen. Die Folge wird aber auch oft wie folgt angeschrieben:

$$x[n]=0\quad 3\quad 3\quad 2\quad 0\quad {-1}\quad \underline{0}\quad 2\quad 4\quad 3\quad 1\quad 0\quad 0$$

In weiterer Folge werden ausschließlich zeitdiskrete Signale behandelt.

Transformation von Signalen link symbol

Verschiebung im Zeitbereich link symbol

Bei einer Verschiebung im Zeitbereich wird ein Signal um ein oder mehr Abtastintervalle nach links oder rechts verschoben.

Für die folgenden Beispiele wird dieses Ausgangssignal \(x[n]\) verwendet:

Beispielsignal
Beispielsignal

Um die Werte für \(x[n-1]\) zu ermitteln, werden für \(n\) alle natürlichen Zahlen eingesetzt. An der Position 0 ist dies also der Wert von \(x[-1]\), für die Position 1 der Wert von \(x[0]\) usw. Das Signal wird also insgesamt nach rechts geschoben.

Verschiebung nach rechts
Verschiebung nach rechts

Wird eine positive Zahl zum Index addiert verschiebt sich das Signal nach links:

Verschiebung nach links
Verschiebung nach links

Spiegelung im Zeitbereich link symbol

Bei der Spiegelung des Signals um die Y-Achse wird der Index negiert. Der Wert an der Position 0 bleibt gleich, der Wert an der Position 1 ist gleich \(x[-1]\), usw.

Spiegelung um die Y-Achse
Spiegelung um die Y-Achse

Skalierung im Zeitbereich link symbol

Bei der Skalierung wird der Index mit einem Faktor multipliziert. Ist dieser Faktor größer als 1 wird das Signal gestaucht. Bei einer Stauchung gehen unmittelbar Werte verloren:

Skalierung um Faktor 2
Skalierung um Faktor 2

Ist der Faktor kleiner als 1 wird das Signal gestreckt. Nicht definierte Indexe werden mit dem Wert 0 ausgegeben:

Skalierung um Faktor 0.5
Skalierung um Faktor 0.5

Kombination von Transformationen link symbol

Wenn Verschiebung, Spiegelung und Skalierung gleichzeitig angewendet werden sollen ist die Reihenfolge wichtig:

  • Verschieben
  • Spiegeln
  • Skalieren

Um die Impulsfolge für das Signal \(x[-2n+2]\) zu ermitteln wird das Signal zuerst Verschoben:

Verschiebung nach links
Verschiebung nach links

Anschließend gespiegelt:

Spiegelung
Spiegelung

Und zum Schluss skaliert:

Skalierung
Skalierung

Eigenschaften von Signalen link symbol

Gerade und ungerade Signale link symbol

Ein Signal ist gerade wenn gilt \(x[n]=x[-n]\), d.h. wenn das Signal gleich dem um die Y-Achse gespiegelten Signal ist.

Beispiel für ein gerades Signal
Beispiel für ein gerades Signal

Ein Signal ist ungerade wenn gilt \(x[n]=-x[-n]\), d.h. wenn das Signal gleich dem um den 0-Punkt um 180 Grad rotierten Signal ist. Diese Symmetrie forder auch, dass der Wert an der Position 0 gleich 0 ist.

Beispiel für ein ungerades Signal
Beispiel für ein ungerades Signal

Jedes Signal lässt sich in seine gerade und ungerade Komponente zerlegen. Für die gerade Komponente gilt:

$$y_{gerade}[n]=\frac{1}{2}(x[n]+x[-n])$$

Für die ungerade Komponente gilt:

$$y_{ungerade}[n]=\frac{1}{2}(x[n]-x[-n])$$

Periodische Signale link symbol

Ein Signal ist periodisch, wenn es die Bedingung \(x[n]=x[n+k*P]\) erfüllt, wobei \(k \in \mathbb{N}\) und \(P\) das Periodenintervall darstellt.

Periodisches Signal mit der Periode 4
Periodisches Signal mit der Periode 4
Periodisches Signal mit dem Sonderfall der Periode 1
Periodisches Signal mit dem Sonderfall der Periode 1

Kausale Signale link symbol

Ein Signal nennt man kausal, wenn alle Werte des Signals auf der negativen Zeitachse Null sind. Beispiele dafür sind der Einheitsimpuls oder der Einheitssprung. Sind die Werte des Signals auf der negativen Zeitachse ungleich Null spricht man auch von einem antikausalen Signal.

Elementarsignale link symbol

Einheitimpuls link symbol

Der Einheitsimpuls \(\delta[n]\) (auch Dirac-Impuls genannt) ist definiert durch:

$$\delta[n]=\begin{cases} 1 & \text{für } n = 0 \\ 0 & \text{für } n \neq 0 \end{cases}$$

Einheitsimpuls
Einheitsimpuls

Ausblendeigenschaft link symbol

Der Einheitsimpuls hat eine Ausblendeigenschaft: Wird ein beliebiges Signal mit dem Einheitsimpuls multipliziert, sind alle Werte 0, außer dem Wert an Position 0 - dieser entspricht dem ursprünglichen Wert des Signals an der Position 0.

Wird der Einheitsimpuls zusätzlich zeitlich verschoben, lässt sich auch die Ausblendeigenschaft entsprechend steuern. Es gilt:

$$x[n]\cdot\delta[n-k]=\begin{cases} x[n] & \text{für } n = k \\ 0 & \text{für } n \neq k \end{cases}$$

Einheitssprung link symbol

Der Einheitssprung \(u[n]\) ist definiert durch:

$$u[n]=\begin{cases}1 & \text{für } n \geq 0 \\ 0 & \text{für } n < 0 \end{cases}$$

Einheitssprung
Einheitssprung

Der Einheitssprung kann auch als Summe von vielen Einheitsimpulse aufgefasst werden:

$$u[n]=\delta[n] + \delta[n-1] + \delta[n-2] + \delta[n-3] + \ldots=\sum\limits_{k=0}^\infty \delta[n-k]$$

Signalsynthese link symbol

Ein Signal lässt sich aus beliebig vielen Komponenten zusammensetzen:

Zusammengesetztes Signal
Zusammengesetztes Signal